So, 06.10.96: Norman Reef (Tauchkurs)

Tauchkurs (Tag 4): Outer Reef

Zeit ab an Strecke Programm Bemerkungen
  Norman Reef   5 km (Tauchgänge 3 + 4, 5 + 6)  

Die Nacht "unter Wasser" war ok. Auch das Laufen der Maschinen fast nebenan störte nicht weiter. Um 7:00 Uhr gab es Frühstück, Cornflakes, Toast und Rührei mit Pilzen. Ich blieb bei den Cornflakes. Um 7:45 Uhr wurde der Tauchplatz innerhalb des Riffes gewechselt. Der neue Tauschplatz hieß Troppo. Im Wasser um das Boot herum fanden sich wie schon gestern abend wieder große (30-40 cm) Fische und Wally, ein etwa ein Meter großer grüner Napoleon(-fisch), die sich wohl ständig beim Boot einfindet, weil er gefüttert wird. An der neuen Position rollte das Schiff wieder. Von verschiedenen Leuten wurde ich gefragt, ob ich noch einen Versuch unternehmen wolle. Ich wollte mindestens klären, ob es Sinn macht, irgendwann nochmal einen anderen Tauchkurs zu unternehmen. Greg, der Skipper, tauchte mehrmals mit Zange ums Boot. Nach einigen Stromausfällen gestern, hegte ich schon den Verdacht, daß der Kahn etwas Wartung gebrauchen könnte. [Wie ich später erfuhr, war eine Kette defekt. Überhaupt sollte das Boot noch eine Fahrt machen und dann überholt werden.]
Nach dem ersten Tauchgang wurde der Ankerplatz erneut gewechselt (Montar). Und nach diesem Tauchplatz wurde zu den Narrow Mountains gewechselt, wo ab 13:30 Uhr die ersten Tauchgänge als zertifizierte Taucher unternommen werden konnten. Einige verzichteten darauf. [Auch Steph und Kristin gingen mal tauchen, als es ihre Zeit erlaubte.] Ich legte mich drei Stunden aufs Ohr. Als ich wieder wach war, waren noch fünf Leute, z.T. weit weg, am Schnorcheln. Steve hatte das Boot bereits verlassen, [weil er morgen schon einen neuen Kurs übernehmen sollte. Außerdem war ein anderes Paar abgereist, weil sie nach Überschreitung der Tauchtiefe nicht mehr tauchen durften.] Zum Dinner kam dann die Frage auf, wer den Nachttauchgang machen wollte, worauf sich fast alle meldeten. Simon und Susi verzichteten. Die Lampen erleuchteten grüne Flächen im Meer. Die erste Gruppe, die mit Jason runtergegangen war, kam enttäuscht zurück: kein Hai und kaum Fische zu sehen. Horst´s Gruppe hatte mehr Glück: jeder konnte von mindestens einer Haibeobachtung erzählen. Die Stimmung der Leute war deutlich gestiegen [im Vergleich zu vor dem Tauchgang, wo alle angespannt waren]. Die meisten waren so geschafft, daß bis auf acht Leute alle anderen um 21:30 Uhr im Bett lagen.
Horst versuchte mühsam, die Togapartie zu starten, Kiyomi war schon halb in Toga und Horst und Walter zogen nach. Horst kletterte dann um einen Besenstiel herum, was ihm aber keiner nachmachen konnte. [Bei meinem Versuch meldete sich wieder mein umgeknickter Fuß.] Dann versuchten sich einige mit einer Rolle rückwärts auf einem Stuhl. Dann stellte Horst vor, wie man um einen Tisch herum klettert (unter der Platte durch und dann drauf). Dafür zogen sich dann alle wieder normal an. [Als Steph uns auf ihrem Weg zu einer Verabredung auf einem anderen Boot um den Tisch klettern sah, schüttelte sie nur verwirrt den Kopf.]
Anschließend wurde "der Admiral sagt" gespielt. Einer gab Kommandos, die man nur befolgen durfte und mußte, wenn die Befehle mit den Worten "Der Admiral sagt" begonnen wurde. Wer patzte, mußte zuerst trinken, später wurde er dann mit Filzstiften oder einem angerußten Korken bemalt. Als letztes wurde ein Spiel gespielt, bei dem jeder sich ein Handzeichen oder eine Geste aussuchte und über diese "Symbole" gesteuert wurde, wer als nächster dran war. [Dazu gab es eine festgelegte Folge, die durchlaufen werden mußte: zweimal auf den Tisch klopfen, dann zweimal das eigene "Symbol" machen, dann das Ganze nochmal, dann wieder zweimal auf den Tisch klopfen und jetzt zweimal das "Symbol" der Nächsten.] Kurz nach Mitternacht [gingen Walter und Kiyomi, Tatjana und Vater Wolfgang dann schlafen und] Christian, Simon, Horst und ich waren dann die Letzten, und wir unterhielten uns bis halb drei. [Irgendwann in der Zeit kam Steph auch wieder zurück.]
Christian hatte seinen Führerschein auf Lebenszeit verloren. Er kam aus Nürnberg und arbeitete dort im Schichtdienst für einen Energieversorger. Simon hatte in der Schweiz zwei Autos stehen, einen Achtzylinder Cadillac für 50.000 sFr und einen alten Mustang zum Basteln. Horst hatte von den Thailändern gestrichen die Nase voll. [Horst sprach auch Thai. Ihn störte besonders die einfältige Denkweise der Thailänder: Frauen sind Huren und warum spricht ein Ausländer Thai.] Er hielt sie einfach nur für dumm. Horst kam aus Augsburg. [Seine Freundin, die er schon zu seinen Zeiten als Tauchlehrer in Thailand kennengelernt hatte, lebte in Singapur und hatte dort eine Modeboutique mit eigenen Entwürfen. Horst hoffte, daß es für sie eine gemeinsame Zukunft in Australien geben würde.]

Übernachtung auf See