Mi, 09.10.96: Cairns & Kuranda

Kuranda

Zeit ab an Strecke Programm Bemerkungen
7:55 Cairns Freshwater Junction
Redlynch
Stoney Creek Bridge
Barron Falls Station
Kuranda
    Cairns - Kuranda - Railway
  Kuranda     Noctarium
Heritage Markets
Main Street
 
    Barron Falls Station   Visitor Information Centre
Barron Falls Lookout
Skyrail
    Red Rock Station   Boardwalk Skyrail
    Talstation     Skyrail
14:00 Talstation     Bus Cook Hwy.
14:25   Cairns 50 km   Cook Hwy.

Um 7 Uhr stand ich auf. Während des Frühstücks unterhielt ich mich mit einem Mann aus Neuseeland, der mich zuerst für einen Amerikaner hielt. Seine Frau war nicht so gesprächig. Kurz vor acht ging es dann zum Bahnhof. Es regnete leicht. Ich ging zum Schalter, wo es recht lange dauerte, bis die Frau endlich herausgefunden hatte, was für ein Ticket sie drucken mußte. [Immerhin bekam ich Informationsmaterial über den Bau der Bahnstrecke in englisch und deutsch. Im März 1882 begann die Suche nach einer geeigneten Strecke von der Küste nach Westen. Zwei Jahre später wurde die Barron Valley Route gewählt und im Mai 1886 begann der Bau der abenteuerlichen Strecke mit Schaufel und Hacke. Im Juni 1891 wurde die Strecke eröffnet.] Der Zug war jetzt eingefahren und mein Platz war im letzten Wagen (Nummer 13) der letzte Platz (Nummer 50), immerhin ein Fensterplatz. In diesem Wagen war relativ viel Platz, während in den anderen die Leute dicht gedrängt saßen (Bustour ?).
Pünktlich ging die Fahrt los. Es regnete jetzt heftiger. Die Schweizer neben mir saßen lieber auf der falschen Seite des Zuges als mit dem Rücken zur Fahrtrichtung zu sitzen, was ein anderes Paar (deutsch ?) ausnutzte. Die Fahrt ging durch einige übel aussehende Stadtteile von Cairns (Häuser wie Baracken) nach Freshwater Junction, wo während eines zehnminütigen Stops weitere Passagiere zustiegen. Dann schraubte sich der Zug in Schleifen die Berge hinauf. Die Lok war in der Regel nicht zu sehen, da die Kurven nicht lang genug waren. Bei Sonnenschein mag die Gegend ok aussehen. Bei diesem Regen gab sie nichts her. Viele Passagen führten durch Gräben, so daß weder rechts noch links etwas zu sehen war. Wenn doch, dann ging es rechts tief runter und links steil hoch. Und 15 Tunnel gab es auch. Die einzigen guten Stellen waren die Stoney Creek Bridge mit ihrem Wasserfall auf der linken Seite und die Barron Falls Station, von wo man den besten Blick auf die Wasserfälle hatte. Leider konnte ich dies erst bei der Abfahrt feststellen, denn den Stop zum Fotografieren nutzte ich wegen des starken Regens nicht. [Eine Jacke hatte ich nicht mitgenommen. Dieses Wetter hatte ich nicht erwartet.] Auch die Einfahrt in Kuranda war wenig spektakulär.
Bei starken Regen strömten die Massen langsam über den Bahnsteig Richtung Zentrum. Kostenlose Busse brachten die Touristen zu den Heritage Markets. Das ganze Dorf war ein riesiger Touristennepp. Es bestand nur aus Kunsthandwerkläden und Souvenirshops, zugegebenermaßen der besseren Qualität. Nichtsdestoweniger standen Leute an der Straße und versuchten, einen in die Läden zu schicken. Heute waren mit Sicherheit Regencapes die Renner. Bei mir wurden sie zuerst aber nicht glücklich, denn ich ging schnurstracks zum Noctarium. Das war aber nicht so toll. Ein großer Käfig über etwa zehn Meter Höhe und etwa zwanzig Meter Breite, in dem Pademelons, Rufus Bennelongs, Fruit Bats, Echidnas und einige andere nachtaktive Tiere leben mußten. Um 10:30 Uhr war gerade Fütterung, wobei die Fruit Bats sich über alles hermachten. Ich blieb eine Weile, in der Hoffnung abzutrocknen, aber das klappte nicht. Als ich heraus ging, fing es wieder an zu regnen.
Ich ging Richtung Markets und stoppte beim Butterfly Sanctuary. Ich war aber nicht bereit, über 10 A$ für einen weiteren Versuch auszugeben. Die Markets waren zum größten Teil überdacht. Die "Künstler" legten großen Wert darauf, daß sie "Einheimische" wären, aber es waren trotzdem nur Souvenirs. [Man konnte auch Bungy-Jumping von einem Kran in einen Pool machen.] Durch die massiven Geschäfte ging es zurück. [Ich setzte mich in einem überdachten Innenraum. Das Prasseln des Regens auf den Dach wurde immer lauter.] Ich entschloß mich dann doch, ein Regencap zu kaufen, da der Regen immer weiter zunahm. Gegen 12 Uhr ging ich zur Skyrail und begann meinen Abstieg eine Stunde früher als geplant. [Die Kartenverkäuferin fragte mich, ob ich aus Deutschland komme - wegen des Namens. Ihr Name war auch ein typischer deutscher Name, an den ich mich aber nicht mehr erinnere.]
Der Lift über den Wipfeln der Bäume (ca. 35 m über Grund) eines tropischen Regenwaldes war nicht schlecht, selbst bei diesen miserablen Bedingungen. Wegen der Nebelschwaden konnte man nicht sehr weit schauen. Bei der Barron Falls Station besuchte ich das Visitor Information Centre mit der Ausstellung über den tropischen Regenwald. Von den Lookouts hatte man nur einen schwachen Blick auf die Wasserfälle. Einerseits war die Sicht schlecht, andererseits standen viele Bäume im Weg und der Blickwinkel war auch ungünstiger [als auf der anderen Seite der Schlucht]. Auf der Red Rock Station konnte man auf einem Boardwalk ein Stück durch den Regenwald gehen. Man sah das enge Miteinander der Pflanzen, z.B. das Einnisten bei anderen Pflanzen. [Auf jeden Fall mußte man hier umsteigen.] Dann ging es hinab zur Talstation. Auf den letzten Metern ging der Regenwald in Eukalypten über, die feuerbeständiger waren.
Ich ging zum angrenzenden Tjapukai Komplex, der jetzt nicht mehr in Kuranda war. Aus der Gondel heraus sah es fast bewegungslos aus. Am Eingang stand ein Hinweis, daß Bumerang und Speerwurf ersatzlos gestrichen waren und die Village [(die Demonstration des Dorflebens)] im Dance Theatre stattfinden würde. Ich überlegte eine Weile, ob ich für die verbleibenden drei Theatereinlagen 21 A$ bezahlen sollte und entschloß mich dann für den 14 Uhr Bus in die Stadt, wo ich gegen 14:25 Uhr am Hotel ankam.
Kurz vor 16 Uhr duschte ich, gab einen Teil meiner Klamotten für die Wäscherei ab und fragte nach dem Pick-Up für die morgige Tour. Es dauerte eine Weile, bis die Bestätigung für 7 Uhr morgen früh kam. [Auf den Unterlagen von CA Ferntouristik stand nur eine Rufnummer und nicht der Name des Veranstalters.] Die Bestätigung für die Flüge nach Dunk Island sollte ich am Samstag machen. Aus irgendeinem Grund gab es rötliche Flecken auf dem Hemd (Unterarm) und der Hose (Oberschenkel). Das waren die beiden Stellen, die am nassesten waren. Als Abendbrot gab es ein mariniertes Hähnchen von Woolworths. Es schmeckte ungewürzt. Den Abend verbrachte ich damit, mir zu überlegen, was ich morgen mitnehmen sollte.

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