Zeit | ab | an | Strecke | Programm | Bemerkungen |
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8:30 | Cooktown | Charlotte Street Grassy Hill Hafen James Cook Museum Hafen |
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11:30 | (Lakeland) | Black Mountains NP | Cooktown Dev. Rd. | ||
(Lakeland) | Wujal Wujal | ||||
Wujal Wujal | Cape Tribulation | 110 km | Daintree River NP | Bloomfield Track |
Um 7:18 Uhr kam das Frühstück aufs Zimmer. Nach dem Essen wollte ich mich nochmal bis 8:30 Uhr hinlegen, aber der Lärmpegel war zu hoch. Deswegen checkte ich gegen 8:30 Uhr aus und ging in Richtung Main Street (Charlotte Street), wobei mir bereits die Ersten entgegenkamen. Ich schaffte etwa die halbe Hauptstraße und ging dann zurück, wo der OKA bereits wartete. Ein dunkelhäutiger Mann stieg ein. Er und seine kräftige weiße Frau waren mit dem Flugzeug gekommen. Beide waren Österreicher; er aber als Ägypter geboren. Nach einigen Sitzplatzänderungen in den hinteren Reihen ging es eine recht steile und schmale Straße auf den Grassy Hill hinauf. Oben stand ein kleiner 13 Meter hoher Leuchtturm und eine Aussichtsplattform, von der man Cooktown, den Hafen, den Endeavour River und die umliegende Gegend (Mt. Cook) gut übersehen konnte. Etwas tiefer war der Blick auf den Hafen aber etwas besser. Auf dem Weg nach unten trafen wir den Postmann auf seiner Gelände-BMW. Er hatte eine Frau aus Bayern geheiratet.
Kurz vor 10 Uhr zeigte uns Chris die Stadt und den Hafen aus der Nähe und setzte uns beim Cook Museum ab. Eine gute Stunde hielt ich mich im Museum auf. Es zeigte die Geschichte des Hauses, die Geschichte James Cooks und die der Stadt Cooktown. Allerdings benötigten viele Exponate eine Restauration. Cook brachte am 17. Juni 1770 nach Auflaufen auf ein Riff sein Schiff, die Endeavour, hier für 48 Tage zum Reparieren an Land, was als erste Besiedlung von Weißen in Australien ausgelegt wurde. [Auf seiner ersten Entdeckungsreise war Cook nur Leutnant. Er wurde erst nach seiner Rückkehr zum Captain ernannt.] Auf seinen weiteren zwei Erkundungsreisen kam er (meines Erachtens) nicht mehr nach Australien und starb durch Eingeborene auf Hawaii, die ihn erst für einen Gott hielten und dann seine Sterblichkeit beweisen wollten. Anschließend ging ich am Fluß/Hafen entlang zum Treffpunkt, einem Kiosk am Hafen. Überall waren Warnschilder vor den Krokodilen. [Trotzdem gab es parkähnliche Anlagen direkt am Wasser. An der Stelle, an der Cook sein Schiff an Land gebracht haben soll, war auch ein Gedenkstein.]
Gegen 11:30 Uhr ging es dann aus Cooktown heraus, wieder über den Annan River Richtung Black Mountains. Auf dem Weg dahin lag ein Toyota Landcruiser zerpflückt auf der Seite auf unserer Fahrspur. Das Dach war ab [und lag auf der Seite der Fahrzeugunterseite], und ein Mann mit Kleinkind lief umher. Chris stoppte und fragte nach: er war ok, seine Frau wurde gerade mit Kind ins Krankenhaus nach Cooktown gebracht. Der Unfall war etwa zwanzig Minuten her. Den Spuren nach zu urteilen, war der Wagen an den Straßenrändern eingesackt, außer Kontrolle geraten, eine Böschung hoch und dann umgekippt/überschlagen.
Der nächste Stop galt einem Frill-necked Lizard, der auf der Straße saß. Chris fuhr zurück und fing ihn ein. Es war ein Jungtier in grau. Zum Laufen [auf zwei Beinen] mußte er erst animiert werden. Wir stoppten außerdem noch einmal bei den Black Mountains. Die Sicht war gleich schlecht wie gestern abend, aber es turnten einige Lizards auf den Steinen umher. Heute fiel mir der Geruch von verbranntem Holz auf. Die Brandstellen waren aber schon gestern abend da. [Bei Buschfeuern sollte der Rauch durch die Berge hindurchziehen. Was zwischen die großen runden schwarzen Granitsteine fallen würde, wäre weg. In den Höhlen sollten sogar schon Menschen verschwunden sein.]
Ein kleines Stück weiter bogen wir nach links auf einen Track in den Busch ab. Chris stoppte und machte sich auf die Suche nach Speargrass. Am Ende der Halme waren Widerhaken. Wurde das Gras naß, bogen sich die Halme. Verfing sich das Gras im Fell von Schafen, konnte dieses Verhalten die Tiere bis in den Tod treiben, weshalb es heute auf der Cape York Peninsula keine Schafe mehr gab. Auf der ausgewaschenen Straße ging es erstmal wenige Kilometer weiter bis zum Lion´s Den Hotel, wo es Lunch gab. Es war ein uriger Pub, dessen Bauholz z.T. aus England stammte. [Neben dem Pub stand eine Telefonzelle. In der Nähe des Eingangs hing ein Schild "Keep your dog outa the bar and I´ll keep my bullets outa your dog". In der staubigen Bar hingen Visitenkarten aus der ganzen Welt.] Das Essen war fast dasselbe wie gestern, aber es fehlte das Wasser auf den Tischen. Danach ging es am Wallaby Creek entlang Richtung Wujal Wujal. Am Weg lagen ziemlich einsam mehrere Farmen oder Gebäude. [Dies war ein Platz für Aussteiger.] Der Track war z.T. nur einspurig. [Es gab einfach zwei Betonplatten als Fahrspur. Der Track wurde nicht für Autos gebaut, aber heute so genutzt. Überall lagen leere Bierdosen und Kartons herum. Für Chris ein Zeichen, daß die Straße zu einer Aborigine Community führte. Chris freute sich, daß er mit dem Oka unterwegs war, da der Fahrkomfort auf dieser Straße mit dem Toyota nicht so gut sein sollte. Ich dachte, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich diesen Track alleine mit Mietwagen in Angriff gekommen hätte. Vom Fahren her wohl kein Problem, obwohl der Track recht rauh war. Die Navigation hätte auch klappen können, obwohl es so gut wie keine Hinweisschilder gab, aber es gab i.d.R. auch nur einen Weg. Das größte Problem oder das größte Erlebnis wäre aber wohl die Gegend gewesen - allein, auf einem etwa drei Meter breiten Track, in Tälern zwischen Bergen und hohen Bäumen. Z.T. war es so dunkel, daß kein Fotografieren möglich war. Man war halt in Mitten eines tropischen Regenwaldes.] Hinter Ayton konnte man zum ersten Mal den Bloomfield River sehen.
Wenig später erreichten wir Wujal Wujal, eine Aborigine Community. Die Häuser gehörten dem Government. Die Aborigines zahlten etwa 24 A$ pro Woche Miete mit dem Geld, was sie vom Government bekamen und taten sonst nichts. Im Wujal Wujal folgten wir zuerst dem Fluß bis zum Wasserfall am Ende des Tals. Das letzte Stück durch die Felsen des Flußbettes konnte man nur zu Fuß erklettern. [Es sah aus, als ob das Wasser mitten aus der Felswand hinaus floß. Aber oben sollte ein See sein, aus dem das Wasser dann herabstürzte. In der Wet Season sollte der Wasserstand im ganzen Tal etwa vier Meter höher gewesen sein - unvorstellbar, dann hätte Wujal Wujal eigentlich absaufen müssen.] Als wir gehen wollten, kam dann noch eine andere Busbesatzung. [Gemeinsam wurden die Fische im Wasser mit Keksen gefüttert.]
Es ging jetzt über die leicht geflutete Flußüberquerung auf den Bloomfield Track. Das war der gefürchtete Teil des Tagesprogramms. Nur für einige steile Auf- oder Abpassagen kam der 4WD (High) zum Einsatz. [Die anderen Strecken fuhr Chris mit Heckantrieb.] Es war eine abenteuerliche Fahrt, bei maximal Tempo 40 km/h, weil der Track stellenweise naß war und die Voraussicht wegen der Straßenführung und des dicht neben der Straße beginnenden Regenwaldes eher begrenzt war. Die erste Bergkette hieß Cowie Ranges, die nächste Donovan Ranges. Mitten auf einem Hang stand im National Park ein Suzuki Sierra mit Elektrikproblemen. Chris versprach, den RACQ zu benachrichtigen.
Kurze Zeit später stoppten wir für den ersten Walk im Tropical Rainforest. Es war ein Figtree zu sehen. Er beginnt sein Leben als kleine Pflanze mit [dünnen] nach unten wachsenden Wurzeln in den Wipfeln von Bäumen. Sobald die Wurzeln den Boden erreicht haben (ca. 100 Jahre), vergrößern sich die Wurzeln rapide, der Baum wächst auch nach oben und schneidet seine Wirtspflanze vom Licht ab. Zusätzlich umschlingen die Wurzeln den Stamm des Wirtsbaumes, der i.d.R. irgendwann abstirbt, woraufhin der Figtree sich dann ganz ausbreitet. Die andere Art der Wurzelbildung sind Brettwurzeln, mit denen der Baum versucht, in der dünnen Humusschicht auch bei aufgeweichtem Boden fest zu stehen. Durch einen Track ging es dann an der Strand (E...ger Bay). Von dort konnte man Cape Tribulation sehen. [Ursprünglich wurde es von Cook Cape of Trial and Tribulation genannt, als er in der Nähe des Kaps auf ein Riff lief.] Der Strand war fast weiß und von Palmen gesäumt. In die meisten Kokosnüsse hatten Ratten ein Loch gebissen. Unser Kanadier versuchte, eine heile aber trockene Kokosnuß zu öffnen. Es dauerte recht lange, bis er die bastartige äußere Schicht entfernt hatte und an die Kokosnuß kam. [Erst wurde ein Loch hinein gebohrt (mit meinem Messer). Dann probierte Chris, ob die Kokosnuß noch genießbar war und mit Hilfe eines spitzen Steines wurde sie dann geöffnet.] Im Halbdunkeln ging es zurück zum Oka und in den Ort zum Ferntree Resort.
[Das Resort waren Holzbauten inmitten des Regenwaldes. Es war nett anzusehen. Die einzelnen Gebäude standen verstreut im Busch und die Wege waren nicht besonders gut beleuchtet und beschildert. Das Zimmer war groß, besaß aber nur ein Doppelbett, Deckenventilator und Küche. Fernseher, Video, Swimmingpool u. a. sollten in einem Aufenthaltsgebäude sein. Für das Dinner standen einzelne überdachte offene Gebäude in der Nähe der Bar zur Verfügung. Die Anlage gefiel mir und hat auch schon Preise gewonnen. Den ganzen Tag waren wir auch durch mehrere kleine National Parks gefahren, von denen ich noch nie gehört hatte.]
Ab 19:45 Uhr sollte es Dinner geben, aber wir saßen erst ab 20:30 Uhr am Tisch. Es war ebenfalls wieder ein Menü mit Wahlmöglichkeiten. Ich nahm Croqs auf Spießen, Spanish Mackerel und Nachtisch. Das Fleisch auf den Spießen schmeckte, aber nicht nach Croq. Es war sehr fest und auch nicht besonders weiß. Der Fisch war exzellent und auf den Nachtisch hätte ich auch verzichten können. [Die Alternative waren Moreton Bay Crabs.] Die anderen hatten mit dem Wein Probleme, da die meisten Sorten in Folge eines Transportproblems aus waren oder aus gingen. [Außer mit dem Preis hatte ich mit dem Bier keine Probleme.] Das Paar aus Österreich/Ägypten schwärmte während des Essens von China und vom Handeln beim Opalkaufen. [Allerdings reihten sie sich in die deutschsprachige Tradition von gestern ein.] Gegen 23 Uhr war das Dinner beendet.
3. Tag der Cairns: Cooktown & Cape - Geländewagensafari