Sa, 12.10.96: Cape Tribulation - Cairns

3. Tag der Cairns: Cooktown & Cape - Geländewagensafari

Zeit ab an Strecke Programm Bemerkungen
9:30 Cape Tribulation     Cape Tribulation
Coconut Beach Resort
 
14:32   Daintree River   Daintree River Cruise  
    Mossman      
  Mossman     Rex-Lookout Captain Cook Hwy.
    Cairns 120 km    

Den Wecker ließ ich um 8:30 Uhr klingeln. Die anderen waren auch noch beim Frühstück. Aber nachdem gestern abend der Wein fast komplett ausgegangen war, schien dies heute zusätzlich noch für Tassen und Gläser zu gelten. Gegen 9:30 Uhr ging es dann ein kurzes Stück zurück zur Cape Tribulation Bay, wo ein kurzer Boardwalk ein Stück zum Cape führte. [Aus dem Regenwald heraus hatte man einen guten Blick auf die Bucht, den Strand, die Palmen und die mit Regenwald bedeckten Berge.] Einen Weg zum Cape oder ums Cape herum gab es nicht. Chris zeigte und erzählte einiges, u.a. die Nester der grünen Blattschneideameisen (ein Gebilde aus mehreren Blättern). Er zeigte, wie die Aborigines die Nester samt Ameisen nehmen und zerreiben, um den Ammoniakgeruch zu nutzen (gegen Fliegen XOR Medizin). Danach ging es an den Strand, wobei Chris noch die Mangroven zeigte [und erklärte, wie sie leben und sich fortpflanzen. Das Salz aus dem Wasser wird in die Blätter geschafft und die als gelbe Blätter dann abgeworfen. Ihre Samen werden mit pfeilähnlichen Gebilden abgeworfen, die dann im Strand steckenbleiben können.].
Gegen 10:40 Uhr ging es zum Auschecken zum Hotel zurück. Gegen 11 Uhr ging es dann zum Coconut Beach Resort, mit der Möglichkeit im Meer oder im Pool zu baden. Diese Bucht sah wie die beiden anderen aus, hatte braunen Sand und tropischen Regenwald drum herum. Ich zog die Bar vor. Das Holzgebäude war älter und höher, in einem Bassin am Eingang schwammen junge Barramundis und Schildkröten. Kurz nach 12 Uhr ging es zurück zum Ferntree Resort zum Lunch; zuerst zwei Scheiben Wurst auf Senf, eine scharfe Scheibe Salami, ein Stück Sushi, ein Prawn und die Reste der Moreton Bay Bugs von gestrigen Dinner, sowie separat Salat. Anschließend gab es dann noch eine Obstplatte.
Deutlich nach 13:30 Uhr kamen wir dann erst los. Die Straße war mal geteert und mal nicht. Es waren viele Autos unterwegs, die zweiradgetriebenen waren auf den unbefestigten Straßenteilen ein echtes Hindernis und Chris reagierte nach einiger Zeit darauf, indem er sie überholte. [Auf den Straßen im Daintree River National Park waren allradgetriebenen Fahrzeuge vorgeschrieben. Die Besatzungen der Fähre über den Daintree River sollten Geld dafür bekommen, wenn sie konventionelle Mietwagen den Verleihfirmen melden würde. Die Mieter würden dann bei der Wagenrückgabe Strafzettel bekommen.] Bis zum Daintree River ging es noch einmal einen Berg hoch und runter. Kurz vor halb drei waren wir an der Fähre über den Daintree River. In der letzten Wet Season war die Kabelfähre höher als das Fährhaus (d.h. ca. 5-6 m höher). Die Fähre war kurz vor uns abgefahren und wir mußten etwa zehn Minuten warten und weitere zehn Minuten an der Toilette auf der anderen Seite des Ufers, bevor wir das Boot zur Flußrundfahrt besteigen konnten. Wir waren die einzigen Gäste und es hatte den Anschein, als ob die Bootstour nur im Zusammenhang mit der Bustour lief.
Gleich auf der anderen Seite des Flusses war auf einer Sandbank ein etwa 3,5 Meter langes Krokodil zu sehen. Der Skipper fuhr nur auf etwa zwanzig Meter ran. Am Ufer zwischen den Mangrovenluftwurzeln lag noch ein kleines Krokodil (ca. 40 cm). Es ging wieder zurück auf die Südseite und stromaufwärts. Am Ufer hinter einem Baumstamm lag ein etwa vier Meter langes Krokodil, das freundlicherweise seinen Kopf vorstreckte. Näher als zehn Meter fuhr der Skipper auch diesmal nicht heran. Ich benutzte mein Teleobjektiv, während die anderen sich drei oder vier automatische Ferngläser teilen mußten. Etwa zu dieser Zeit löste sich ein Motor in Gestank auf und die Fahrt ging mit dem anderen weiter. In einem Baum sollte eine braun-weiße Python gewesen sein. Ich konnte sie aber trotz mehrminütiger Beobachtung nicht sehen. Am anderen Ufer war dann mit etwas Phantasie noch ein am Ufer liegendes Krokodil zu sehen. Das war aber schon auf der Rückfahrt. Das erste Krokodil hatte seine Position geändert und war jetzt auf der Sandbank im Fluß. Beim Anlegen erzählte Chris, daß nahe des Anlegers ebenfalls ein Krokodil gesichtet wurde. [Der Daintree River war an dieser Stelle ein relativ breiter Fluß mit Booten auf beiden Seiten der Kabelfähren. Ich hatte einen kleinen Fluß erwartet. Wo die Aufnahme (kleines Rinnsal inmitten des Waldes), die in der HAZ mal abgedruckt war, entstanden war, würde mich interessieren. Auf beiden Seiten des Flusses begann sofort wieder der dichte Regenwald, im Inland mit den Bergen im Hintergrund.]
Es ging dann weiter Richtung Mossman. Kurz vor dem Ort hielten wir an einer kleinen Obstplantage an, wo viele Früchte, Cold Drinks, Souvenirs und Eis verkauft wurden. Es ging durch Mossman hindurch. Die Stadt sah schon normaler aus als Cairns, Port Douglas oder Cooktown. Weiter ging es auf dem bereits bekannten Captain Cook Highway Richtung Cairns. Zwischendurch stoppten wir noch einmal am Rex-Lookout, von wo man einen großen Teil der Küste überblicken konnte. Der blaue Himmel, der sich heute nach anfänglichen Schwierigkeiten durchgesetzt hatte, ließ die Gegend etwas schöner erscheinen als auf der trüben Hinfahrt. Allerdings waren die hohen Berge (bis zu 1600 m) nach wie vor in Wolken. Es begann die Drop-Off Tour, die beim Hides Hotel endete. In der Stadt war ein riesiges Verkehrsaufkommen, einige Straßen gesperrt, denn heute begann das Reef-Festival mit einem Umzug und mit einem seltenen, weil teuren Feuerwerk. Nach Chris sollte das so gegen 23 Uhr stattfinden. Er gab mir auch wie den anderen seine Adresse, weil er Fotos vom Frill-necked Lizard haben wollte. [Die Tour, besonders der zweite Tag, hatte mich wieder etwas mit Queensland versöhnt.]
Ich checkte mal wieder ein, holte mein anderes Gepäck und bestätigte meine Flüge für morgen. Nach dem Duschen ging ich zur Rezeption, um das Transferproblem (morgen zum Flughafen und zurück) zu lösen. Auf eine Buchung des Airport-Shuttle mußte ich schon fast bestehen. Ich wollte bei Woolworths einkaufen, aber da war heute bereits ab 17:30 Uhr zu. Auf der Suche nach Drinks, Postkarten und Briefmarken ging ich dann um die Ecke, Richtung Esplanade, wo die Parade im Gange war. Die meisten Geschäfte hatten heute geschlossen und ich kehrte mit Drinks zurück. Die Restaurants sahen alle relativ leer aus. Diesmal dachte ich an meine abgegebene Wäsche und holte sie an der Rezeption ab. Die "roten Flecken aus Kuranda" waren weder aus der Hose noch aus dem Hemd rausgegangen. Dafür hätte man einige Tage gebraucht, [stand auf einem Zettel der Reinigung. Sie hatten sogar drei]. Die Hose versuchte ich dann, im Waschbecken zu behandeln. Es sah nicht nach einem Erfolg aus, aber sie weicht noch ein.
Anschließend machte ich mich auf die Suche nach was Eßbarem. Auf die jetzt vollen Restaurants hatte ich keinen Bock und auch nicht genug Hunger und das Take-Away-Food Angebot war auch keine Alternative. Ich hätte einiges für eine kleine Pizza gegeben. Immerhin fand ich die noch fehlende Postkarte. [Damit hatte ich endlich für alle zu verschickenden Grüße jetzt auch unterschiedliche Postkarten.] Jetzt fehlten nur noch zwei Briefmarken. In einem Zeitungskiosk kaufte ich dann noch zwei Liter Milch und O-Saft (Briefmarken waren aus) und ging zurück zum Hotel, wo ich die Briefmarken bekam. Das Feuerwerk sollte nach Angaben der Rezeption gegen 21:30 Uhr stattfinden. Aber kurz nach 21 Uhr ging die Knallerei los und ich hätte es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Das Dinner wurde durch Milch und Schokolade ersetzt.

Hides of Cairns, (070) 511 266, 87 Lake Street